Nachdem die räumlichen Voraussetzungen geklärt sind, kommen wir zur technischen Seite: Es werde Licht! Aber – wie rot ist rot?
Wir halten kurz inne. Wasser, Strom und Dunkelheit sind ausreichend vorhanden. Weißes Deckenlicht liegt bereits. Die Möblierung steht. Was fehlt also noch für ein anständiges Schwarzweiß-Labor? Genau, die sogenannten Safelights. Während fotografische Filme, auch schwarzweiß-Filme, für das gesamte Farbspektrum lichtempfindlich sind – und deshalb bei absoluter Dunkelheit (oder eben in sog. Tageslicht-Entwicklungsdosen) verarbeitet werden müssen, ist bei Schwarzweiß-Fotopapier eine Empfindlichkeits-Lücke eingebaut. Diese Papiere sind in der Regel nicht empfindlich für rotes, d.h. langwelliges Licht. Je nach Hersteller ist das Spektrum etwas unterschiedlich. Insbesondere moderne Gradationswandelpapiere benötigen sogar einen gewissen „Rot“- (genauer Magenta-) Anteil um bestimmte Kontraststufen in der Abbildung zu erzeugen. Dazu sicher an anderer Stelle mehr. Ältere Papiere wurden zum Teil bei ockerfarbenem oder braunem Licht verarbeitet. Diese Farbfilter hatten meist den Vorteil einer etwas höheren Lichtausbeute bei den damals noch üblichen Glühbirnen; das ist heutzutage zu vernachlässigen, zumal ich keine Glühlampen einsetzen möchte, sondern zugunsten der Wartungsfreiheit LEDs bzw. meinetwegen noch Leuchtstoffröhren. Die „unproblematische“ Wellenlänge der meisten Papiere liegt irgendwo bei etwa 780nm, also „reinem Rot“ wenn man so möchte. Aber wie findet man heraus ob die verwendete Beleuchtung dazu passt?
„Was ist das?“ – „Rotes Licht.“ – „Und was macht das?“ – „Es leuchtet rot.“
-frei aus „Rambo III“.
In einem Teil war es recht simpel: noch aus Zeiten des Kellerlabors an der alten Wohnung habe ich einen Filter für eine Leuchtstoffröhre übrig – da steht einfach drauf, welche Wellenlänge das durchgelassene Licht hat. Nennt sich „Encapsulite“, gibt es immer mal wieder gebraucht bei ebay.
Das Ding alleine ist aber für den jetzt gefühlt riesigen Raum zu dunkel, um sinnvoll arbeiten zu können. Neben dem Vergrößerer und entlang der Schalen wird noch Licht benötigt. Abhilfe haben hier zwei E14-LED-Spots von Fotoimpex geschaffen.
Zu guter Letzt wollte ich noch für Orientierung im großen Raum sorgen, damit man sich zwischen Vergrößerer bzw. Arbeitstisch und Schalen nicht auf die Nase legt. Beim Discounter gab es als Aktionsangebot ein 6er-Set Farbwechsel-LED-Spots (mit Fernbedienung), die sich per Knopfdruck und ohne Verkabelung unter anderem von weiß auf rot umschalten lassen.
Nach einem Schleiertest wusste ich, dass auch diese Spots problemlos für meine gängigen Papiere funktionieren. Und da noch ein Spot übrig war, konnte ich damit aus zwei alten Ikea-Bilderrahmen noch ein beleuchtetes Laborschild für die Eingangstür basteln.